Evangelische Gedenkkirche Plötzensee

Mitte der 1960er Jahre entstanden im östlichen Teil von Charlottenburg-Nord etwa 3.000 neue Wohnungen im sozialen Wohnungsbau, die „Paul-Hertz-Siedlung“. Die Evangelische Kirchengemeinde beschloss, für die Menschen in der neuen Siedlung in direkter Nachbarschaft zu Maria Regina Martyrum ein evangelisches Gemeindezentrum zu errichten.
In diesem sollte es einen Kirchsaal geben, der nicht nur der Gemeinde für ihre Gottesdienste dienen, sondern auch ein Ort des Gedenkens an die Opfer von Plötzensee sein sollte.

Für die künstlerische Ausgestaltung wurde der Wiener Bildhauer und Maler Alfred Hrdlicka gewonnen. Er schuf von 1968 bis 1972 den „Plötzenseer Totentanz“: Auf 16 Tafeln von je 3,50m Höhe und 0,99m Breite greift Hrdlicka das Motiv der mittelalterlichen Totentänze auf und verweist damit auf die heutige Bedrohung der Menschen und Völker durch Gewalt, Macht und Willkür. Auf allen Tafeln sind zwei Rundfenster zu sehen sowie ein Balken mit Fleischerhaken – ein Hinweis auf den ehemaligen Hinrichtungsschuppen im nahegelegenen Gefängnis Plötzensee.

Am 1. Advent 1970 wurde das Gemeindezentrum eingeweiht.
Seit 2009 ist hier das Ökumenische Gedenkzentrum Plötzensee angesiedelt.

Ev. Gedenkkirche und Gemeindezentrum Plötzensee

Adresse und Kontakt
Heckerdamm 226, 13627 Berlin
Ev. Kirchengemeinde Charlottenburg-Nord:
Gemeindebüro: Toeplerstr. 3, 13627 Berlin
Tel. 030-381 34 78
buero@charlottenburg-nord.de
www.charlottenburg-nord.de

Besichtigungszeiten:
Mo 11-13, Di + Do 10-12, Do 16-18 Uhr sowie nach Gottesdiensten und nach Vereinbarung.
(Do 16-18 auch Kaffee, Bibliothek des Ök. Gedenkzentrums, Informationen)

Verkehrsverbindung
U-Bhf. Jakob-Kaiserplatz (U7), dann ca. 8 Minuten Fußweg
Bus 123 Haltestelle Gloedenpfad

Führungen bitte anmelden bei:
Michael Maillard
Tel. 030-381 34 78
maillard"at"charlottenburg-nord.de

Weitere Informationen
www.charlottenburg-nord.de/gedenkkirche-ploetzensee